„Wenn ein Mensch lebt“

Pläne 2021: Förderverein der Stadtbücherei Lage e.V.

„Wenn ein Mensch lebt“ Pläne 2021: Förderverein der Stadtbücherei Lage e.V.

Lage.
Im Mai soll wieder der beliebte Bücherflohmarkt im Bürgerhaus stattfinden. Dort werden Bücherspenden von Leserinnen und Lesern verkauft.
In den Vorjahren konnten zwischen 1.000 bis 1.500 Büchern verkauft werden, mit deren Erlös auch Veranstaltungen des Fördervereins finanziert wurden. Im Frühjahr ist wieder eine Matinee an der „Alten Burg“ geplant, zu Ehren des 150. Geburtstags des Dichters Christian Morgenstern (1871-1914), der durch seine komische Lyrik bekannt wurde, die jedoch nur einen Teil seines Werkes ausmacht.

Lesen
in den Sommerferien
In den Sommerferien 2021 könnte wieder „grenzenlos lesen“ stattfinden, das Angebot der drei Büchereien Lage, Leopoldshöhe und Oerlinghausen ermöglicht Kindern mit und ohne Online-Zugang oder sonstiges technisches Equipment, Bücher in den Sommerferien auszuleihen.
Die Kinder werden nach der Lektüre zu den Büchern befragt und in einem Leselogbuch mit einem Stempel belohnt. Bei mindestens drei gelesenen Büchern werden die jungen Leseratten zu einer schönen Abschlussparty eingeladen, wo sie eine Urkunde und kleine Präsente erhalten.
Diese vormals „Sommerleseclub“ genannte Veranstaltung erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit, jedes Jahr nehmen über hundert Kinder und Jugendliche aus der Region teil.

Pläne für Herbst und Winter
Für den 03.10.2021 ist die Theatergruppe „Hüftgold“ aus Lage angefragt mit dem Stück „Wenn ein Mensch lebt“. Die Ehemaligen der Literaturkurse des Schulzentrums am Werreanger Gymnasiums Lage haben die Lust am Theaterspielen nie verloren und die Gruppe Hüftgold gegründet. Das Stück behandelt die Geschichte eines geteilten Landes und war ursprünglich letztes Jahr geplant zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit. Am 12.11.2021 ist die Grusellesung angedacht, ein Krimispaziergang durch die Innenstadt von Lage mit Krimilesungen an verschiedenen Orten. Für den Weltkindertag (20.09.2021) und am bundesweiten Vorlesetag (19.11.2021) gibt es bereits Überlegungen für Lesungen für Kinder und Jugendliche, aber noch keine konkreten Planungen – letztes Jahr sorgte der Polizist, Schriftsteller und Kabarettist Joachim H. Peters in der Grundschule Waddenhausen mit der Lesung des „magischen Baumhauses“ für Be­geis­terung. Die traditionsreiche Adventslesung der Stadtbücherei könnte am 03. oder 10.12.2021 stattfinden, dort werden Mitglieder des Fördervereins Geschichten und Gedichte mit musikalischer Un­termalung vortragen. Der Förderverein weist darauf hin, dass alle Planungen unter „Corona-Vorbehalt“ stehen.

Inspektion des Lagenser
Bücherschranks
Die Postillon-Redakteurin Grita Behrens und der Kassenwart des Fördervereins der Stadtbücherei Lage e.V., Michael Biermann, trafen sich vor dem neuen Lagenser Bücherschrank „zur Inspektion“. Der Schrank konnte mit Mitteln von Sponsoren erworben werden und lebt von Bücherspenden. Er ist videoüberwacht. Jeder darf Bücher hineinstellen, sich kostenlos Bücher ausleihen oder mitnehmen. Die Buchspenden sollen gut erhalten sein, sodass man die Bücher gerne anfasst, sagt Michael Biermann, der jedes Mal, wenn er in der Stadt ist, nach dem Bücherschrank schaut und immer Menschen sieht, die interessiert sind. Nur selten Ab und zu müssen Bücher in einem schlechten Zustand entsorgt werden. Biermann liest selber gerne, Romane und Sachbücher im Wechsel. Bei ihm ist derzeit der „Der Salzpfad“ (2020) von Raynor Winn dran, ein Reisebericht eines Ehepaares, das sein Zuhause und sein Vermögen unverschuldet verloren hat und mit einem kleinen Zelt Englands berühmten Küstenweg abwandert, den South West Coast Path. Ein faszinierendes Buch, das Biermann zufällig in einer Bahnhofsbuchhandlung entdeckte. Auch eine Biografie über den vergessenen Reichskanzler Hermann Müller konnte Biermann begeistern – „das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm“, so sein Resümee. Biermann stöbert gerne in Buchhandlungen und hat während des Lockdowns viel gelesen; grundsätzlich ist sein Bücherstapel zuhause jedoch immer größer als die Zeit zum Lesen…

Innenansichten eines Bücherschranks…
Anfang März 2021 fand sich ein breites Spektrum an Sachbüchern und Romanen im Bücherschrank. Spontan lachten Behrens und Biermann über den Buchtitel „Forever Young“. Biermann versprach, er werde es ausprobieren. Er freute sich über das Buch „Hilfe, die Herdmanns kommen“ (Barbara Robinson), eine Erinnerung an einen Kindergottesdienst von 1972 seine ehrenamtliche Zeit in seiner Kirchengemeinde und entdeckt einen neuen Reiseführer Neuseeland, „da könnte man jetzt planen und hinfliegen“. Behrens erinnerte sich an ihre „Herra-Lind-Zeit „Das Weibernest“. Nicht ganz junge Bücher wie „Der Pferdeflüsterer“ (2004) von Nicholas Evans, „Die Sache, die man Liebe nennt“ (2010) von Carola Stern „Der Ehrliche ist der Dumme“ (2005) von Ulrich Wickert oder „Das Geisterhaus“ von Isabel Allende (1989) sind immer noch interessant, sind sich Behrens und Biermann einig. Bei einer Ausgabe von Mobby Dick“ erinnert sich Biermann, dass der amerikanischen Schriftsteller Herman Melville im Jahr 1851 mit seiner Einschätzung, ob ein Wal ein Fisch oder ein Säugetier ist, noch falsch lagt. Hohe Literatur ist das Buch „Liebesglut. Affären des Herzens“ (1994) von Linda Ladd wahrscheinlich nicht, über den bunten Titel mussten Biermann und Behrens spontan lachen. Auch „Die Tochter des Teufels“ (1980) von Heinz Konsalik und das Sachbuch „Fettfalle 40“ (2001) von Peeke Pamela spricht beide nicht an. Für Krimifreunde fanden sich „Die Firma“ (1991), Roman von John Grisham, der 1993 mit Tom Cruise verfilmt wurde, und eine Ausgabe von Donna Leon, Commissario Brunetti auf Verbrecherjagd in Venedig. Auch ein kleiner Stapel der beliebten Zeitschrift „Landlust“ lag oder liegt im Bücherschrank. Ob die Bücher und Zeitschriften jetzt noch da sind, oder schon einen Liebhaber gefunden haben? Genau das macht den Reiz des Bücherschrankes aus.