Vorschlag: Hugo Rosenthal Gymnasium

Pfarrer Hankemeier erinnert an frühere Feierstunde im Gymnasium und damaligen Antrag

Lage.
Der frühere Lagenser Pfarrer Martin Hankemeier, von 1967 bis 1990 Pfarrer der reformierten Kirchengemeinde Lage und Impulsgeber für die Friedenspark-Gedenkstele für die verfolgten und umgekommenen Lagenser Juden, hat einen eigenen Vorschlag für die Benennung des Gymnasiums der Stadt Lage formuliert. Hankemeier plädiert für Hugo Rosenthal.
Der Name Hugo Rosenthal fiel in der öffentlichen Diskussion bisher noch nicht. Hugo Rosenthal (später Josef Jashuvi) wurde 1887 geboren in Lage (Heidensche Str. 16), war ein bedeutender Reformpädagoge und hat ein Buch mit Lebenserinnerungen aus Lage geschrieben. Hier Pfarrer i.R. Martin Hankemeiers Vorschlag, wie er ihn formuliert hat in einem Leserbrief an den Postillon:
„Der Rat der Stadt Lage beschäftigt sich aktuell mit der Frage einer Namensbenennung des Lagenser Gymnasiums.
Vor 30 Jahren hatte ich den Antrag gestellt, es nach Lages berühmten Sohn, dem Reformpädagogen Hugo Rosenthal zu benennen. Dieser Antrag wurde damals zurückgestellt.
Hugo Rosenthal / Josef Jashuvi (1887-1980) wurde in Lage geboren und hat seine Kindheit und Jugend in der Heidenschen Straße in Lage verbracht.
Er war ein Schüler Martin Bubers und von hohen Idealen geprägt, für die er mit seiner eigenen Lebensweise einzustehen bereit war. Er war u.a. Leiter des jüdischen Landschulheims Herrlingen bei Ulm, bis die Nazis am 31. März 1939 diese Schule auflösten. Es existieren viele Schülerberichte über diese Zeit, z.B. von Esther Bejarano aus dem späteren Mädchenorchester im KZ Auschwitz.
Hugo Rosenthal gelang 1939 die Übersiedlung mit seiner Familie nach Israel. Hier konnte er weiter seine Tätigkeit als Pädagoge fortsetzen und auch pädagogische Schriften verfassen.
Über seine Kinder- und Jugendzeit in Lage hat Hugo Rosenthal ausführlich in seinen „Lebenserinnerungen“ berichtet. Diese wurden als Buch am 28. November 2000 in einer beeindruckenden Feierstunde im Gymnasium Lage vorgestellt. Zu dieser Präsentation waren seine Kinder aus Israel von der Stadt Lage eingeladen und bei einem Empfang im Rathaus geehrt worden. In der Feierstunde im Gymnasium berichtete sein Sohn Uriel von dem Heimweh, mit dem sein Vater in Israel stets an das Lipperland gedacht hat.
Ich möchte deshalb meinen Antrag, dem Gymnasium den Namen „Rosenthal“ zu geben, von neuem stellen.“

Martin Hankemeier
Detmold