Sonderpreis zum Sommerfest

4.000 € für den Ortsverein Lage des Lippischen Heimatbundes

Lage.
Das Sommerfest des knapp 500 Mitglieder starken Ortsvereins des Lippischen Heimatbundes Lage begann mit einer Überraschung für die anwesenden Gäste. Offiziell war letzten Freitag nur zu Kaffee und Pickert am Plassplatz eingeladen. Ina Scharrenbach (CDU), Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, hatte ihr Kommen angekündigt. Dass die Ministerin dann kurzfristig absagte, überraschte dann nur den Vorstand, da das Ministerium eine Informationssperre verhängt hatte.
Vorstandsvorsitzende Margarete Wißmann verkündete dann den Mitgliedern und Gäs­ten selber, dass der Lagenser Heimatbund einen von zwei Sonderpreisen als „beispielhafter Verein“ erhalten hat. Mitglied der Jury war Dr. Albert Hüser, der sich für den Ortsverein starkgemacht hat. Von 220 Vereinen konnten sich sieben durchsetzen, fünf Haupt- und zwei Sonderpreise wurden vergeben.

Begründung
In der Begründung hieß es: „Der Ortsverein Lage des Lippischen Heimatbundes besticht als besonders zukunftsorientierter Verein mit seinem beeindruckend breiten Themenangebot und vielseitigem Engagement, das alle Facetten der Heimatpflege abdeckt. Egal ob mit Fahrten, Ausflügen oder Vorträgen, Wandern, Radfahren, Plattdeutsch, Natur- und Denkmalschutz oder Stadtgeschichte – der Heimatverein Lage spricht verschiedene Alters- und Interessengruppen an. Zudem unterhält er ein altes Gefängnis als Vereinshaus, das als historisches Gebäude vom Verein umgebaut wurde und als denkmalgeschütztes Fachwerkhaus per se zur Vermittlung der Geschichte Lages beiträgt. Mit diesem ganzheitlichen Konzept ist er weit über die Vereinsgrenzen hinaus bekannt und für die Zukunft gut aufgestellt.“

500 € gehen nach Schuld
Kassenwart Wolfgang Haase verkündete, dass Teile des Preisgelds in Höhe von 4.000 € für die Subventionierung der kommenden Veranstaltungen verwendet wird. 500 Euro werden an eine Familie in dem Ort Schuld gespendet. Nach Rück­sprache mit dem dortigen Ortsbürgermeister Helmut Lussi hat das Hochwasser in der 800 Einwohner zählenden Gemeinde am härtesten die Familie von Sebiha Topalca getroffen, die erst kürzlich eine Pizzeria von Krediten etabliert hatten. „Die Familie hat nichts mehr, außer den Kredit, den sie bedienen muss“, sage Haase. Die Zustände in Schuld seien schlimmer als die Fernsehbilder erahnen lassen, so der Kassenwart.

Pickert für den guten Zweck
Für den kostenlosen Pickert des Westfälisch-Lippischen Landfrauenverbands (WLLV e. V.) wurden die Besucher um weitere Spenden für die Familie gebeten. Zu Gast war auch die Landtagsabgeordnete Ellen Stock (SPD), die dem Verein vorab eine Bierzeltgarnitur gespendet hatte.

Noch viel vor in 2021
Außer Wißmann und Haase sind Wolfgang Theves (2. Vorsitzender) und Konrad Soppa (Kassenwart) im Vereinsvorstand. Auch dieses Jahr sind weitere Aktivitäten geplant: Am Tag des offenen Denkmals wird es Führungen an der „Alten Burg“ und am Vereinshaus, dem ehemaligen Gefängnis, geben. Es folgt ein Erntedankgottesdienst am 3. Oktober auf der Streuobstwiese am Stadtwald in Verbindung mit dem Apfeltag. Am 7. Oktober ist ein Vortrag über die Fürstin Pauline im Haus des Gastes geplant (Anmeldungen unter verkehrsamt@lage.de). Am 6. November wird eine Fahrt zur Wewelsburg angeboten und am 9. November ein Besuch des Weih­nachtsmarktes in Rheda-Wiedenbrück. Das Vereinshaus am Plass ist wieder freitags von 11.00 bis 12.00 Uhr geöffnet.