Schützenthron verlängert die Amtszeit bis 2023

Gute Laune im Schützengarten: König Jörg I. Leidt und Königin Kirsten I. Reiche wagen den Neustart

Lage.
„Ich freue mich wie Bolle!“ Mit dieser für ihn recht außergewöhnlichen Formulierung begrüßte Schützenoberst Michael Krügermeyer-Kalthoff fünf Abordnungen der drei Schützenkompanien, des Alten Rotts und des Damenrotts, die am Samstag, 3. Juli 2021, im Schützengarten angetreten waren. So ungewöhnlich die Begrüßung, so einzigartig der Anlass: Es ging um die Wieder-Einsetzung des „alten“ Schützenthrons (2019 - 2021) mit den beiden Majes­täten, König Jörg I. Leidt und Königin Kirsten I. Reiche, an der Spitze.
Keiner der Anwesenden erinnerte sich, dass es nach Amtszeitende eine Wieder-Einsetzung eines amtierenden Throns in der 512-jährigen Geschichte der Schützengilde jemals gegeben hätte. Jörg „Josh“ Leidt aus der 2. Kompanie hatte während des jüngsten Schützenfestes beim Königsschießen am 15. Juni 2019 mit der besten von insgesamt 56 Zwölfen seinen 165 Konkurrenten um den Königstitel das Nachsehen gegeben. Zur Königin wählte er Kirsten „Ciddy“ Reiche, die die Regentschaft gerne annahm. König Jörgs Amtszeit hätte normalerweise vor vier Wochen geendet (unmittelbar nach dem Königsschießen am Samstag, 12. Juni 2021), denn die Schützengilde wollte ursprünglich vom 11. bis 14. Juni 2021 ihr Schützenfest feiern. Coronabedingt fielen das Fest und das Königsschießen aus, so dass auch kein neuer König ausgerufen werden konnte.
In dieser beispiellosen Situation - wenn man die Kriegs- und Nachkriegsjahre 1940 bis 1952 einmal außer Acht lässt - entschied sich der Stab der Gilde, dem Thron 2019 - 2021 eine Amtszeitverlängerung anzutragen bis zum nächsten regulären Schützenfest im Juni 2023. Dieser Vorschlag und seine Annahme stießen bei allen direkt und indirekt Beteiligten auf große Zustimmung und lös­ten zusammen mit der guten Laune im Schützengarten bei Oberst Krügermeyer-Kalthoff die eingangs zitierte Begeisterung aus: „Ich freue mich wie Bolle!“
Während der Wieder-Einsetzungsfeier im Schützengarten erklärte König Jörg, dass er und sein Thron die Amtsgeschäfte gerne bis 2023 weiterführen werden.
Der Oberst erinnerte daran, dass sich nach dem Schützenfest 2019 alle auf eine fröhliche und unbeschwerte Regentschaft gefreut hätten. Die Majestäten und die Thronpaare hätten alle Eigenschaften mitgebracht, die man von einem Thron erwarten könne und die das Profil der Gilde in der jüngeren Vergangenheit geprägt hatten. Umso bedauerlicher sei es gewesen, dass seit März vergangenen Jahres das Lagenser Schützenleben auf allen Ebenen zum Erliegen gekommen sei.
Die jetzige Wieder-Einsetzung müsse begriffen werden als zweite Chance für alle: für den Thron, für die Schützen und für die Gilde in ihrer Gesamtheit. Es bringe nichts, zurückzuschauen und sich zu ärgern. Der Thron habe während der Pandemie-Zeit mit verschiedenen Aktionen (z.B. Bilder- und Videobotschaften) bewiesen, dass er fest zur Gilde stehe und sich nicht unterkriegen lassen wolle. Nun komme es darauf an, weiterhin achtsam zu bleiben und zuversichtlich darauf zu vertrauen, dass es nur besser werden könne.