Hotspot der Artenvielfalt

3. Apfelfest in Lage-Hagen mit dem BUND

Hotspot der Artenvielfalt 3. Apfelfest in Lage-Hagen mit dem BUND

Lage-Hagen.
Äpfel satt hat uns das Jahr 2020 beschert. Hausherr und Streuobstwiesenbesitzer Benjamin Tiedt ist die Begeisterung anzumerken. Tiedt schätzt die Ernte seiner über 100 Obstbäume auf ca. vier Tonnen Äpfel, bzw. 3.000 Liter des köstlichen Safts, die ganztägig am Sonntag gewonnen wurden. Mit dieser reichhaltigen Ernte hatte die Mostmaschine bei diesem dritten Apfelfest in Hagen auch ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Tiedt, der die Streuobstwiese von seiner Großmutter geerbt hat, freut sich, dass das wertvolle Obst auf diese Weise genutzt werden kann. Der Lehrer an der Sekundarschule Lage ist nicht nur stolz auf die Apfel­ernte, sondern auch auf die Schüler-AG der Sekundarschule, die einmal wöchentlich die Streuobstwiese pflegt. Mit an der Pflege der Bäume beteiligt sind auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und etliche vierbeinige Helfer, die den Rasen kürzen – Schafe.
„Auf der Wiese wachsen haupt­sächlich Lanes Prinz Albert, aber auch andere alte Sorten wie Tannenkrüger, Goldparmäne, Ontario und Boskop“, erklärte der 39-Jährige gegenüber dem Postillon. Die Äpfel sollten vorab selbst gesammelt werden; sie waren gratis, nur für das Pressen der Früchte wurden 6,- Euro für fünf Liter als Selbstkostenpreis veranschlagt, von denen die Ortsgruppe des BUND 50 Cent Spende für den Erhalt der Streuobstwiese erhält. An der mobilen Saftpresse be­tätig­ten sich Markus Krüger (BUND) und Dominik Kansy, der dem Erbauer der Mostmaschine, Wolfgang Diekmann, aushalf. BUND Kreisgruppen-Vorstand Stephan Culemann bezeichnet Streuobstwiesen als „Hotspot der Artenvielfalt“.
Culemann sammelte wäh­rend des Apfelfestes Unterschriften für die Volksinitiative Artenschutz; insgesamt werden 66.000 Unterschriften benötigt, damit sich der Landtag mit dem Thema befassen muss.
Außerdem bot der BUND Bücher von Eckart Brand an, der mit der ökologischen Zucht und Erhaltung historischer Apfelsorten überregionale Bekanntheit erlangt hat und mittlerweile 800 Apfelsorten im „Alten Land“ angesiedelt hat. Wer auf seinen Apfelsaft warten musste, konnte zwischenzeitlich Kaffee und Apfelkuchen genießen. Auch frischgepresster Apfelsaft zur Verköstigung durfte natürlich nicht fehlen.