Herzliche Grüße in Hagen

Kalender und Lebkuchen: „Ein Herz für Hagen“ als Zeichen für Gemeinschaft

Herzliche Grüße in Hagen Kalender und Lebkuchen: „Ein Herz für Hagen“ als Zeichen für Gemeinschaft

Lage-Hagen.
Seit Jahren bzw. Jahrzehnten richten in den Lagenser Ortsteilen sowie im Kernstadtbereich örtliche Vereine bzw. Vereinsgemeinschaften im Auftrag der Stadt Adventsfeiern für lebensältere Menschen aus. Im Jahr 2020 ist vieles anders. Davon sind ebenfalls liebgewordene Traditionen betroffen, nicht zuletzt die Adventsfeiern, die in Gänze ausfallen.
Auch in Hagen, wo die Dorfgemeinschaft die örtliche Feier ausrichten wollte, fiel das gesellige Beisammensein den Corona-Schutzmaßnahmen zum Opfer. Gisela Stöcker, 2. Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Hagen: „Die Stadt Lage hat alle ihre Adventsfeiern Corona-bedingt abgesagt. Natürlich wollten auch wir unseren Mitbürgern einen vorweih­nachtlichen Nachmittag mit Kaffee, Kuchen und mit einem Programm bieten. Das muss leider in diesem Jahr entfallen.“
Doch der Vorstand und die Ehrenamtlichen der Dorfgemeinschaft haben sich bemüht, trotz „Social Distancing“ (Einhalten der Abstandsgebote) ein Zeichen der Solidarität bzw. der Gemeinschaft zu setzen. Gisela Stöcker: „Damit die Vorweihnachtszeit trotz allem ein wenig von Gemeinsamkeit geprägt wird, möchten wir von der Dorfgemeinschaft unsere Mitbürger mit der Aktion „Ein Herz für Hagen“ erfreuen.“
In Corona-Zeiten sei es besonders wichtig, an die Senioren zu denken, so die stv. Dorfgemeinschaftsvorsitzende. Dies wollten Vorstand und Ehrenamtliche der Dorfgemeinschaft mit der Aktion „Ein Herz für Hagen“ zum Ausdruck bringen. Man habe gut 500 „Überraschungstüten“ gepackt, gefüllt mit einem Lebkuchenherz, einem besonderen Adventskalender und einem Anschreiben. So könnten die Senioren am heimischen Adventskranz eine Kerze entzünden, sich den Lebkuchen schmecken lassen und im Adventskalender lesen.
Dieser Kalender besteht aus 24 plus 2 (= 29. und 30. November) Papierröllchen mit Gedichten und Gedanken. Jedes Röllchen trägt deutlich sichtbar ein Datum und soll am entsprechenden Adventstag gelesen werden. Gisela und Herbert Wehmeier suchten die Lieder und Verse aus und druck­ten sie am heimischen Drucker geschickt auf ein DIN-A4-Blatt. So fanden trotz unterschiedlicher Länge stets vier Texte Platz auf einem Blatt mit dem Datum auf der Rückseite, immer passgenau oben links. Die Blätter wurden geschnitten, gerollt, mit Gummibändchen in Form gehalten und in kleinen Tüten dergestalt verpackt, dass nur das Datum aber nicht der Text erkennbar ist. Deshalb bleibt der typische Überraschungseffekt eines Adventskalenders gewahrt.
Das Lebkuchenherz mit dem Schriftzug „950 Jahre Hagen“ erinnert daran, dass das Jahr 2020 für die Bürger des Ortsteils Hagen ein besonderes Jahr ist: Vor 950 Jahren wurde die bis Ende 1969 selbstständige Gemeinde erstmals urkundlich erwähnt. Das 950-jährige Bestehen der früheren Bauerschaft sollte mit einem ganzjährigen Veranstaltungsreigen gefeiert werden, doch die Corona-Schutzmaßnahmen machten der Dorfgemeinschaft Hagen und den Bürgern einen Strich durch diese Rechnung.
Einige Ereignisse, um das Ortsjubiläum zu würdigen, durften jedoch stattfinden: die Einweihung neuer Sitzbänke an markanten Stellen im Dorf, die Enthüllung eines Gedenksteins „950 Jahre Hagen“ am 10. Juni im Rosenbeet an der Straßeneinmündung Hagensche Straße / Afrikastraße und die Einweihung des „Historischen Rundgangs“ am 13. August. Diese Aktionen, z.B. der Aufbau der Sitzbänke und das Aufstellen der Rundgang-Wegweiser, konnten nur mit der Unterstützung ehrenamtlich engagierter Hagener verwirklicht werden. Um ihnen zu danken, wurden sie vom Vorstand der Dorfgemeinschaft in die Aktion „Ein Herz für Hagen“ eingebunden. Auch sie erhielten ein Lebkuchenherz, den Adventskalender und ein Anschreiben des Vorstands.
Am vergangenen Samstag, dem Vortag des ersten Sonntags im Advent, machten sich 16 ehrenamtliche „Zusteller“ der Dorfgemeinschaft auf den Weg, besuchten etwa 275 Haushalte und überreichten dort ihre gut 500 „Überraschungstüten“.
Eine Aktion, die im Dorf sehr gut ankam und tatsächlich ein Zeichen der Gemeinschaft setzte, so wie es die Initiatoren erhofft hatten.