Fusion

Der „neue“ Stadtmarketing Lage e.V.

Lage.
Die Verschmelzung des Stadtmarketing-Vereins Lage e.V. mit der Werbegemeinschaft Lage e.V. erfolgte zum 01. Januar 2022, um Kräfte zu bündeln und Doppelstrukturen zu vermeiden. Die Zusammenführung der beiden Vereine war bereits der Plan bei der Gründung des Stadtmarketing-Vereins in 2015. Ziele sind die Durchführung von Veranstaltungen, die Steigerung der Besucherfrequenz, die Förderung des Lagenser Einzelhandels, der Wirtschaft und des kulturellen sowie gesellschaftlichen Lebens. Der Pos­tillon sprach mit Bürgermeister Matthias Kalkreuter und dem Fachgruppenleiter Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung, Ralf Hammacher.

Warum die Fusion im
Bereich Stadtmarketing?
Hammacher: Früher hatten auch kleine und mittlere Zentren eine gut funktionierende Innenstadt. Innerstädtische Veranstaltungen waren Marketinginstrumente, um den Erlebnischarakter zu verstärken. Die Auswirkungen des Online-Shoppings und der Pandemie stellen uns heute vor völlig neue Herausforderungen. Wir müssen strategischer denken als noch vor Jahrzehnten. In zehn Jahren werden die Innenstädte anders aussehen und vielschichtige Funktionen – neben dem klassischen Einkauf mit Bummeln – erfüllen müssen. Events sind da natürlich ein wichtiges Mittel, aber nur ein Baustein von vielen. Das wird eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung!
Kalkreuter: Stadtmarketing ist heute eine kommunale Aufgabe, Innenstadtbelebung ist der Anspruch an eine aktive Wirtschaftsförderung. Die Menschen müssen sich für ihre eigene Stadt begeistern können. Es geht darum, Identität zu stiften und Raum für Begegnungen zu schaffen.
Hammacher: Die Reaktionen auf unsere neuen Veranstaltungsformate haben gezeigt, dass die Besucherinnen und Besucher sehr zufrieden mit den Inhalten sind. Kleinteilige Konzepte erfreuen sich großer Beliebtheit, wobei natürlich ein „Dinner in White“ nicht fehlen darf. Kultur erleben und zusammen feiern, das sind Grundbedürfnisse, die wir auch in 2022 erfüllen möchten.
Kalkreuter: Man muss den Menschen etwas bieten; der Martinimarkt war bestens besucht, die Leute darben nach Veranstaltungen, andererseits haben sich die Ansprüche potenziert. Früher war Stadtmarketing Hilfe zur Selbsthilfe der Kaufmannschaft, heute müssen hauptamtliche MitarbeiterInnen den Ansprüchen gerecht werden. Der Verein ist offen für alle Interessierten, auch die Mitgliedschaft von Privatpersonen ist möglich, jeder hat ein Stimmrecht im Marketing-Verein. Es soll keine One-Man-Show werden, jeder kann sich einbringen oder Feedback geben. Wir sind dankbar für Anregungen und Wünsche, auch was Veranstaltungsformate betrifft. Für verkaufsoffene Sonntage muss es eine Grundlagenveranstaltung geben.

Wie viele Mitglieder
hat der Verein?
Hammacher: Der neue Verein hat jetzt aktuell ca. 90 Mitglieder, darunter etwa 85 Prozent Gewerbetreibende.
Kalkreuter: Weil wir im Wettbewerb mit anderen Städten stehen, macht es Sinn, Kräfte zu bündeln. Der Schwung aus der Fusion soll weitere Mitglieder generieren. Derzeit haben wir ein Budget von 100.000 €, mit mehr Geld könnte man mehr unternehmen. Die Auflösung der Doppelmitgliedschaften funktionierte ohne Probleme, alle Mitglieder sind jetzt automatisch dem neuen Verein beigetreten. Die erste Jahreshauptversammlung soll möglichst im ersten Halbjahr dieses Jahres durchgeführt werden.

Wer ist im Vorstand?
Kalkreuter: Die Neuwahl des Vorstandes wird den Fusionsprozess abschließen. Bis dahin amtiert der bisherige Stadtmarketing-Vorstand weiter, in dem ich kraft Bürgermeisteramt als Vorsitzender fungiere. Es gibt zwei Stellvertreter, Thomas Voss (Modehaus Schlichting) und Martin Schliemann (Sanitäreinrichtung August Raabe GmbH); die jeweils die Kaufmannschaft bzw. die Wirtschaft und Industrie vertreten. Beisitzer sind Stefan Albrecht (Leiter der Musikschule) und Rechtsanwalt Anton Volk (FWG/BBL), der als politischer Vertreter vom Fachausschuss gewählt wurde.

Wie lauten die Pläne
für dieses Jahr?
Hammacher: Der traditionelle Frühjahrsmarkt ist mit einem großen Fragezeichen versehen, eventuell müssen alternative Formate überlegt werden.
Am 19. März soll ein „Lage live“-Konzert in der Marktkirche mit Silje Nergaard & Espen Berg stattfinden. Das Kulturprogramm auf dem Rathausplatz von Mai bis August wird noch geplant. Die „Lagenser Marktwirtschaft“ wird in den Sommerferien aufgebaut. Außerdem soll es wieder einen „Tag der Landwirtschaft“ geben, gefolgt vom „Dinner in White“ im August und der „Lagenser Zeitreise“ Ende September in Verbindung mit einem verkaufsoffenen Sonntag.
Den Abschluss wird der „Lagenser Weihnachtsmarkt“ bilden – von Ende November bis Ende Dezember. Natürlich stehen alle Veranstaltungen unter Pandemie-Vorbehalt.
Wir behalten uns vor, Konzepte inhaltlich und zeitlich auch kurzfristig den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Darin sind Veranstalter und Gäste mittlerweile routiniert. Aber natürlich hoffen wir mittelfristig auf eine Normalisierung der Lage!

Postillon: Danke für das Gespräch.