Erhard Kirchhof jetzt Ehrenmitglied der Gilde

Drei Offiziere in den Ruhestand versetzt - Schützen danken dem Oberstadjutanten mit Stehbeifall

Lage.
Keine Generalversammlung der Schützengilde ohne Verabschiedungen aus dem Offizierskorps. Da machte die jüngste Gildenversammlung am Freitag, 12. November, keine Ausnahme. Oberst Michael Krügermeyer-Kalthoff inaktivierte die beiden Oberleutnante Jobst Breker und Manfred Zaremba sowie den 1. Adjutanten und Hauptmann Erhard Kirchhof und versetzte die drei Offiziere in den Ruhestand. Wegen der Verdienste um die Schützengilde (u.a. 31 Jahre Vorstandstätigkeit) ernannte der Oberst im Auftrag des erweiterten Gildenvorstandes Hauptmann a.D. Erhard Kirchhof zudem zum Ehrenmitglied der Schützengilde.
Jobst Breker trat 1995 in das Offizierskorps der ersten Kompanie ein. Als besondere Aufgabe wurde ihm während des Zapfenstreichs die Ehrenwache am Ehrenmal zuteil. Insbesondere die Aufgabe als Wachoffizier (während der jüngsten Schützenfeste zusammen mit Jörg Anders) habe Jobst Breker „stets souverän gemeis­tert“, dankte ihm der Oberst seinen Einsatz als Offizier für die Gilde.
Manfred Zaremba hat sich als Offizier der dritten Kompanie 20 Jahre vorrangig für das Wohl der Kompanie eingesetzt. Als Nachfolger von Freddy Reineke hat er als Marketender-Offizier die Versorgung bei verschiedenen Veranstaltungen der Kompanie koordiniert. Der Oberst: „Es gab keinen Ort, den du nicht mit dem Kompaniebulli erreicht hast. Und man konnte sich immer auf leckere Versorgung freuen. Wenn die Gilde dich brauchte, standst du bereit.“
In einer groß angelegten Laudatio dankte Michael Krügermeyer-Kalthoff dem langjährigen Vorstandsmitglied und Oberstadjutanten Erhard Kirchhof, der dieses Amt 1990 vom damaligen 1. Adjutanten Helmut Grotebrune übernommen hatte. Krügermeyer-Kalthoff:
„Es ist in unserer Gilde einmalig und (…) auch in anderen Schützenvereinen eine absolute Ausnahme, dass ein Adjutant nacheinander mit drei Obristen reibungslos zusammenarbeitet. Oberst Hartmut Wilhelmi, Oberst Friedrich-Cordt Krietenstein und Oberst Michael Krügermeyer-Kalthoff - das sind schon recht unterschiedliche Typen. Einmal hast du sogar unsere Gilde geleitet, als Oberst und Major zurücktraten. Trotzdem wolltest du den Posten des Obersts nie. Du agierst lieber in der zweiten Reihe. Und das sehr erfolgreich.“

Archivar der Gilde
In dieser „zweiten Reihe“ gebe es genug zu tun, nämlich „die Protokolle von verschiedensten Versammlungen verfassen, bei der Aufstellung des Throns unterstützend und beruhigend zur Seite stehen, den Thron betreuen und im Auge behalten, dafür sorgen, dass der Oberst zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und das Horrido nicht vergisst, die Pressearbeit koordinieren und die Abläufe aller Bataillonsveranstaltungen im Kopf haben.“
Zusätzlich sei Erhard Kirchhof als Archivar der Gilde tätig. Damit habe übrigens seine „Laufbahn“ zum Adjutanten begonnen. Ein Ergebnis seiner Archivarbeit sei das Buch zum 500-jährigen Jubiläum der Gilde, das unter seiner Federführung entstanden ist und zu dem er die meisten Texte verfasst und mit Quellen belegt hat. „Ich bin froh, dass du die Aufgabe des Archivars weiterführen möchtest.“

Treffsicherer Schütze
Auch als Schütze habe Erhard Kirchhof Qualität geliefert. 2008 gewann er als bester Schütze das Kompanievergleichsschießen und im Jahr 1997 erlangte er durch eine saubere 12 die Königswürde. Oberst Michael Krügermeyer-Kalthoff: „Ein erfülltes aber vor allem einsatzfreudiges Schützenleben, was dazu führte, dass der Vorstand entschied, dir den höchsten Orden unserer Gilde zu verleihen. Somit hast du eigentlich alles erreicht, was man in unserer Schützengilde erreichen kann. Lieber Erhard, der erweiterte Vorstand der Schützengilde der Stadt Lage hat beschlossen, dich zum Ehrenmitglied der Gilde zu ernennen. Dies ist eine besondere Ehre, die im Moment nur den Besitzern unserer Schnatganghöfe zuteil wird.“


Erfolgreiche
Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit mit seinem Adjutanten sei stets harmonisch und vertrauensvoll gewesen, bilanzierte Krügermeyer-Kalthoff. Bewundert habe er Erhard Kirchhofs ruhige Art. „Verbale Explosionen“ seien ihm völlig fremd: „Besonders in der Zeit, in der du mein Adjutant warst, haben wir sehr erfolgreich zusammengearbeitet. Das hat uns zusammengeschweißt und zu Freunden gemacht, worüber ich mich sehr freue.“
In einer bewegten und bewegenden aber zugleich humorvollen Abschiedsrede bedankte sich Erhard Kirchhof bei den Schützen für die in den vergangenen drei Jahrzehnten erlebte und gelebte Kameradschaft. Während seiner Zeit als Adjutant habe er viel gelernt, aber auch die Gilde habe sich verändert.

Neue Zeiten
Anspielend auf vergangene und gegenwärtige Zeiten sagte das neue Ehrenmitglied: „Ich habe durch das Alte Rott neue Lieder kennengelernt. Aber ich konnte mich auf die Mitglieder sowohl des Damen- wie auch des Alten Rotts immer verlassen, wenn es um die Übernahme von Aufgaben ging. Ich habe gelernt, dass die Emanzipation auch in unsere Gilde eingezogen ist, und ich freue mich, dass wir ein Damenrott in unserer Gilde haben.“
Während all seiner Dienstjahre als 1. Adjutant habe er eine Wertschätzung des Amtes, vielleicht auch seiner Person, erfahren. Dafür sage er allen Gildenmitgliedern seinen aufrichtigen Dank: „Ich wünsche meinem Nachfolger immer eine glückliche Hand in der Ausführung dieses Amtes. Der Gilde alles Gute, viele Mitglieder und Gottes Segen.“