Digitales Rathaus

Lage.
Verschlossene Rathaustüren wird es in Zukunft nicht mehr geben: Die meisten Anliegen der Lagenser können an sieben Tage die Woche, 24 Stunden lang, zuhause vom Sofa mit Laptop oder Handy erledigt werden.
Auf der Homepage der Stadt Lage prangt zusätzlich ein neuer Hinweis zum Serviceportal: Dort gibt es das digitale Angebot der Stadtverwaltung.
Seit gut zwei Wochen läuft das Serviceportal schon, zunächst auf Sparflamme beworben und im Hintergrund gut beobachtet: „Bisher hatten wir 11 Anträge und davon ging es achtmal um Hunde,“ weiß Christina Pohl, die Koordinatorin für die Digitalisierung im Rathaus.
Hinweisschilder an der Rathaustür und kleine Servicekarten in der Bürgerberatung weisen den Weg ins Netz. Direkt ansteuerbar sind die entsprechenden Seiten unter www.serviceportal.lage.de oder mit Smartphone und Tablet über den Barcode.
Über die verschiedenen in Kacheln aufgeteilte Lebensbereiche, über die Suchfunktion oder die alphabethische Auf­lis­tung kann man seine Anliegen finden.
Ansehen kann man das sofort, um den Service abschließend zu nutzen ist eine Anmeldung erforderlich, wie es bei den großen Online-Versandgeschäften nötig ist.
Weil sich die Kommunen in Lippe und darüber hinaus auf ein System geeinigt haben, erfolgt diese Anmeldung bei www.servicekonto.nrw auf das man automatisch weitergeleitet wird. Diese Anmeldung ist praktischerweise für alle Kommunen in Nordrheinwestfalen gültig und wurde von dem über 60jährigen Autor dieser Zeilen in weniger als 5 Minuten erledigt.
Aktuell sind jetzt zum Startzeitpunkt zwar viele Formulare und Anträge erhältlich, bislang aber nur in 13 Fällen auch der dazugehörige Online-Bezahlvorgang per Paypal, Giropay oder Kreditkarte möglich: vom Bibliotheksausweis über die Hundemarke bis zum Fischereischein, doch auch dieses Angebot wird ständig ausgebaut.
Lage ist jetzt die zweite Stadt in OWL, die dieses System in Zusammenarbeit mit regio.iT einführt und hat damit etwas wie eine Vorreiterrolle. Digitalisierung und Vernetzung sind die zentralen Herausforderungen der Verwaltungen und letztlich sogar gesetzlich vorgeschrieben: Schon 2017 wurde das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen erlassen.
Aber keine Sorge, denn natürlich bleibt auch das „normale“ Angebot im Rathaus bestehen. Die Mitarbeiter vor Ort stehen weiterhin für das persönliche Gespräch bereit. Aber warum dann „normal“ in Anführungszeichen? – Bei unseren skandinavischen Nachbarn in Schweden, Norwegen und Finnland werden die meis­ten Wege ins Rathaus und die Verwaltung online erledigt. Das ist dort schon lange „normal“.