Das Filmprojekt „La Vie en Rose“

Der erste Film des 18jährigen Lagenser Regisseur Robert Emil Tappe

Das Filmprojekt „La Vie en Rose“ Der erste Film des 18jährigen Lagenser Regisseur Robert Emil Tappe

Lage.
Das Filmprojekt „La Vie en Rose“ wird ab dem 20.01.2021 auf der Seite tapperobert.com/la-vie-en-rose abrufbar sein. Das Drama ist besetzt mit Filia Herden, Ronja Podzus, Nico Fellmer, Tjark Frantzik, Tom Wesemann und Marcel Harberts.
Regie führte der Lagenser Robert Emil Tappe. Tappe ist 18 Jahre alt, hat im Jahr 2020 Abitur gemacht und ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) im Öffentlichkeitsreferat des Landestheaters Detmold angeschlossen. Während seiner Gymnasialzeit stand Tappe bereits drei bis vier Jahre auf oder hinter der Bühne der Theater AG, dort hat er das Interesse am Genre gefunden. Tappe hat das Video zu „Der liebe Herr Teufel“ im Landestheater gedreht und geschnitten. Auch bei Konzerten hat er die Kamera geführt. Einen Anschlussvertrag für zwei Jahre hat der Jungregisseur bereits in der Tasche. Später möchte er in Berlin oder München Regie studieren. Der Postillon hat ihn zu seinem neuesten Projekt „La Vie en Rose“ (Das Leben auf Rosen) befragt.

Wie kam es zu dem
Film „La Vie en Rose“?
Ich interessiere mich für das Drumherum, die Technik und die Öffentlichkeitsarbeit. Filia Herden ist Schauspielerin durch und durch; die studiert Schauspiel in Köln an der Theaterakademie. Sie ist unfassbar talentiert; sie hat heftig Zeug auf dem Kasten und ist unglaublich humorvoll und produktiv. Wir gehen zusammen durch dick und dünn. Filia ist 19 Jahre alt, ich war immer der Jüngste. Der Titel „La Vie en Rose“ ist ein Gag und eine Anspielung auf das Lied „La Vie en Rose“. Der Film handelt von dem Leben der Rose. Er ist ein Gedankenexperiment; was passiert, wenn man in einem fremden Raum aufwacht und im Wechsel auf unbekannte Personen trifft? Das zieht sich durch den Film, bis wir die Regeln brechen und das Licht ausgeht.

Der Film endet tödlich?
Das klingt zu brutal. Gezeigt wird eine Lebensgeschichte, kein Horror, sondern ein Drama. Am Ende stirbt man leider.
Wo und warum wurde der Film gedreht?
In der Aula des Schulzentrums am Werreanger. Ich möchte Regie studieren und wenn man Filme machen möchte, muss man eben Filme machen (lacht). Das klingt banal, aber man muss wissen, was es heißt Leute zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Ich finde es immer so schade, wenn jemand Bock hat, aber nicht genug, um etwas anzufassen.

Welche Erfahrungen
bringen Sie mit?
Neben meiner Erfahrung aus der Theater AG war ich im Landestheater als Statist tätig. Ich finde nämlich, dass man beide Seiten kennen muss – das Leben auf der Bühne und hinter ihr. Mit 16 Jahren habe ich den Film „Dissoziation“ gedreht, der für den „Jungen Film“ nominiert war beim Filmfestival in Rostock.

Der Film „La Vie en Rose”
ist kostenlos zu sehen?
Ja, ein Coronaopfer, sozusagen „Umsonst und Drinnen“. Mir geht es darum, möglichst viel konstruktive Kritik zu bekommen. Andere bekommen bei Kritik Depressionen, ich bin dankbar. „La Vie en Rose“ ist zum Großteil mit Laien besetzt, nur Nico Fellmer ist schon Profi, er war Referendar in der Stadt Lage und ist jetzt Lehrer. Fellmer war eigentlich meine Inspiration überhaupt Theater zu spielen. Bei der „Komödie im Dunkeln“ habe ich als kleiner Junge noch zugesehen und gestaunt. Jetzt mit ihm an so einem Projekt arbeiten zu dürfen, ist also für mich eine riesige Ehre.

Wie ist die Musik
zum Film entstanden?
Die Filmmusik besteht tatsächlich nur aus vier Tönen, die ich mit meiner E-Gitarre selber eingespielt habe. Die meisten würden gar nicht darauf kommen, dass es die ganze Zeit über eine Gitarre ist.
Gitarre spielen gehört zu meinen Hobbys – ich kann nicht alles, aber ich mache alles, was Spaß macht. Gitarre habe ich gelernt, indem ich mir eine Gitarre gekauft habe.

Was macht Spaß am Film?
Film ist eine Kunst, die alles vereint, das Visuelle, die Fotografie, eine Geschichte und die Musik. Alle diese künstlerischen Mittel zu vereinen, ist ein pures Fest. Außerdem lernt man immer neue unfassbar talentierte Menschen kennen: Bei dem Dreh zur Lesung „Der liebe Herr Teufel“ habe ich mit einer Geräuschemacherin zusammengearbeitet, das war sehr spannend.

Was hat die Produktion von „La Vie en Rose“ gekostet?
Ein niedriger vierstelliger Betrag (lacht). Aber das ist tatsächlich normal. Man bedenke das Equipment, das Catering und die Requisiten (Technische Ausstattung, Verpflegung und Theaterausrüstung A.d.R.) und darunter Kunstblut, das für den Dreh immer in dreifacher Menge vorrätig sein muss. Ich möchte ein guter Gastgeber sein; eine Gage kann ich nicht zahlen, aber die Schauspieler sollen nicht hungrig sein.

Welche Pläne haben Sie?
Die nächste Produktion steht schon in den Startlöchern. Sie kommt tief aus dem Herzen, es ist nicht wichtig, alles perfekt zu machen, darum geht es ja nicht. Mehr möchte ich auch noch gar nicht verraten…

Danke für das spannende Interview, der Postillon freut sich auf den Filmstart.