Christian Morgenstern

Matinée an der Alten Burg

Lage.
„Es war einmal ein Lattenzaun, mit Zwischenraum, hin­durchzuschaun“, solche und andere Verse schrieben die Dichter Christian Morgenstern, Kurt Tucholsky und Joachim Ringelnatz. Auch wenn die gute Stunde am Sonntagvormittag an der alten Burg dem satirischen Dichter Chris­tian Morgenstern (1871-1914) gewidmet war, kamen auch andere bekannte Dichterkollegen zu Gehör. Eines der wahrscheinlich bekann­testen Gedichte Morgensterns, das „Ästhetische Wiesel“ durfte nicht fehlen.

Die Kunst, falsch zu reisen
Auch „Die Kunst, falsch zu reisen“ von Kurt Tucholsky gefiel dem zufriedenen Publikum: „Wenn du reisen willst, verlange von der Gegend, in die du reist, alles: schöne Natur, den Komfort der Großstadt, kunstgeschichtliche Altertümer, billige Preise, Meer, Gebirge – also: vorn die Ostsee und hinten die Leipziger Straße. Ist das nicht vorhanden, dann schimpfe“. Die Geschichte und Gedichte wurden von der Vorsitzenden des Fördervereins der Bücherei, Elisabeth Varnholt, der stellvertretenden Vorsitzenden, Elisabeth Knuth, und Kassenwart Michael Biermann vorgetragen. Margarete Wißmann vom Vorstand des Fördervereins hatte vorab einiges aus der Biografie des tuberkulosekranken Dichters erzählt. Morgenstern weigerte sich, die von seinem Vater vorgeschlagene Offizierslaufbahn zu Ende zu bringen und lebte sein kurzes Leben in bescheidenen Verhältnissen.

Galgenlieder
und andere Gedichte
Neben dem Verfassen von eigenen Werken wie die „Galgenlieder und andere Gedichte“, übersetzte Morgenstern auch die bekannten skandinavischen Literaten August Strindberg und Henrik Ibsen.
Für einen angemessenen musikalischen Rahmen sorgte das Duo mit Veronika van Slooten und Rolf Leßmeier, die mit Mandola, Dudelsack und Rahmentrommeln historische Musik aus dem Mittelmeerraum spielten. Nach dem Lied „Adieu“ bat Kassenwart Michael Biermann um eine Spende, die für den Wiederaufbau von Büchereien gedacht ist, die bei der Hochwasserflut beschädigt wurden. Die Gäste spendeten insgesamt 268 Euro, die der Förderverein auf 600 Euro aufstockte. Die Spende ist ein Zeichen der Solidarität nach einem Aufruf des Bundesverbands der deutschen Bibliotheks-Freundeskreise e.V. Von Hochwasser betroffen sind die Stadtbibliothek Euskirchen, die Gemeindebücherei Nettersheim, die Öffentliche Bücherei St. Martin Rheinbach, die Stadtbibliothek Schleiden und die Stadtbücherei Stolberg.