Bewegung und Begegnung für alle Generationen

Bürgermeister Kalkreuter weiht den Bürgerpark Eichenallee ein - 795.000 Euro investiert - 250.000 Euro LEADER-Förderung

Lage.
Seit etwa einem Jahr war der Jahnplatz an der Eichenallee gesperrt, weil dort Techniker, Landschaftsgärtner und Baumaschinen das Sagen hatten. Aber mit der offiziellen Eröffnung des neugestalteten Jahnplatzes als Bürgerpark am Dienstag, 1. Juni 2021, durften Kinder, Jugendliche und Erwachsene - also alle Generationen - die neue Sport-, Freizeit- und Begegnungsstätte in Besitz nehmen.
Und die Menschen nutzten während der jüngsten sonnigen Tage das neue und attraktive Angebot gern. Damit sorgten sie im Bürgerpark für eine wunderbar entspannte Stimmung. Wenn die Fröhlichkeit und die Besucherfrequenz auf diesem Niveau bleiben, wird es mit großer Sicherheit niemanden geben, der daran zweifelt, dass die 795.000 Euro für den Park gut angelegt sind.
Bürgermeister Matthias Kalk­reuter sagte zur Eröffnung, dass der Park eine „tolle Anlage“ geworden sei. Die in die Organisation und Verwirklichung des Projektes involvierten Mitarbeiter der Stadtverwaltung hätten in Zusammenarbeit mit den planenden und bauausführenden Firmen ein Ergebnis geschaffen, das sich sehen lassen könne. Der heutige Bürgerpark stehe in der großen Tradition des Jahnplatzes und führe diese zeitangemessen weiter. Kalkreuter erinnerte daran, dass der Stadtrat 2016 und 2017 beschlossen habe, zunächst zwei und dann einen dritten Kunstrasenplatz auf dem Werreanger, in Müssen und dann in Kachtenhausen anzulegen und im Gegenzug den in die Jahre gekommenen und sanierungsbedürftigen Jahnplatz anderweitig zu nutzen, z.B. als innerstädtischen Spielplatz, als Schulsportaußenanlage (Sekundarschule) und für Wohnmobilstellplätze.
Uwe Friedrichsmeier, städtischer Fachteamleiter für Straßen, Sportplätze und Friedhöfe, berichtete, dass in den vergangenen Monaten seit dem symbolischen ersten Spatenstich im August 2020 etwa 7.000 Kubikmeter Boden bewegt und neu aufgetragen wurden. Mit gewaltigen Erdbewegungen sei der frühere Fußballplatz auf ein höheres Niveau gebracht worden. Auf der neuen Oberbodenschicht habe man die Grün- und die Sportflächen sowie die Bewegungsanlagen errichtet.
Die wesentlichen Arbeiten leis­teten dabei die Firmen Sportplatzbau Heiler (Bielefeld) und Gartenbau Schröder (Lage-Hagen). Mit beiden Firmen hat die Stadt schon mehrfach gut zusammengearbeitet.
1.100 Quadratmeter Fußwegfläche seien für Fußgänger und Jogger auf dem Gelände angelegt worden, berichtete der Fachteamleiter weiter. Das Aussehen der Wege erinnere an den früheren Ascheplatz, doch beständen die Wege aus vollkommen neuem Material. 34 neue Bäume seien gesetzt und 250 Quadratmeter Pflanzfläche mit Blühstauden bepflanzt worden, so Friedrichsmeier. Die Beete mit den Stauden würden noch beschildert, um als „Modellbeete“ den Bürgern Anregungen für den heimischen Garten zu vermitteln.
Der Sportbereich auf der Fläche des ehemaligen Fußballplatzes besteht aus einem Fußball-Kleinspielfeld (35 m x 40 m), einem Basketball-Feld (16 m x 28 m), einer Boulebahn (5 m x 20 m) und einer Laufbahn (100 m), alles hergestellt aus modernen und relativ pflegeleichten Werkstoffen.

Offene Angebote
Weitere Bestandteile des offenen, integrativen und generationenübergreifenden Bürgerparks sind eine Begegnungs- und Aufenthaltsfläche mit Sitzgelegenheiten und eine Fläche mit Mehrgenerationen-Fitnessgeräten. Die Fitnessgeräte stellen ein attraktives und zugleich vandalismussicheres Sport- und Freizeitangebot zur freien Nutzung dar (auf Neudeutsch: Street-Workout). Mit den Geräten stellt die Stadt Lage insbesondere jungen (und junggebliebenen) Leuten einen abwechslungsreichen Spiel- und Trainingsplatz zur Verfügung. Das Angebot wendet sich nicht zuletzt an Jugendliche und junge Leute, die keinem Sportverein angehören.

Spielen und lernen
Kinder spielen nicht, um zu lernen. Aber sie lernen, weil sie spielen. Ausgehend von dieser Beobachtung bzw. Erkenntnis war es von Anfang an klar, dass der neue Bürgerpark ohne einen neuen Spielplatz nicht denkbar war.
Der Spielplatz des Bürgerparks misst etwa 30 m x 24 m und bietet Platz für mehrere bewährte Spielgeräte aus der Produktion des anerkannten französischen Herstellers Proludic, der auch die oben erwähnten Fitnessgeräte geliefert hat.
Die Firma beschreibt sich selbst als Unternehmen, das seit mehr als 30 Jahren Spiel- und Sportbereiche entwerfe und baue. Die Spiel- und Sportbereiche seien an der körperlichen Entwicklung von Kindern beteiligt und deckten deren Entwicklungsbedarf, indem die Geräte den Kindern hälfen, sich emotional, sensibel, kognitiv, kreativ und sozial zu strukturieren.
Kombinationsspielanlage
Diese Aspekte stehen im Mittelpunkt des auffälligsten Spielgerätes, der Kombinationsspielanlage „Kanopé“, was in etwa „Urwald-Blätterdach“ oder „Baumkronen-Dach“ bedeutet. Kanopé lädt ein zum Spielen auf den von der Natur inspirierten und nachempfundenen Baumstämmen und Spielstrukturen. Alle Spielelemente folgen demselben modernen Design.
Form und Farbe der Spielelemente erinnern an eine natürliche Umgebung im Wald und in der Natur. Die grünen, geschwungenen Standpfosten symbolisieren die von Wind und Wetter geprägten Stämme und scheinen wie Blätter mit dem Wind zu tanzen. Die grünen oder eiche-farbigen Brüstungen geben Zuflucht, Sicherheit und einen Platz zum Ausruhen. Was die Integration angeht, können sich Kinder auf den Aussichtsplattformen treffen, gemeinsam über Brücken gehen oder sich beim Klettern unterstützen. Was die sportliche Bewegung angeht, eignet sich Kanopé zum Springen, Balancieren oder Rutschen. Die verwendeten Materialien sind robust, haltbar und wartungsarm.
Rund um Kanopé können sich die Kinder „austoben“ auf Spielplatz-Klassikern wie dem Federspielgerät und Karussells. Natürlich fehlt eine Schaukel nicht. Die ebenfalls vorhandene Karussell-Wippe ist ein attraktives Spielplatzgerät. Ob vor und zurück, zur Seite hin und her oder rundherum im Kreis - mit der Drehwippe ergeben sich für Kinder eine Vielzahl an Schaukelbewegungen, die keine Langeweile aufkommen lassen.

Lulu, der Frosch
Jörg Birle, Repräsentant des Herstellers Proludic, gab vor Ort Auskunft, was es mit den kleinen grünen Figuren auf sich hat, die das Kanopé bevölkern und dort Kindern als Kletterhilfe dienen: „Das ist Lulu, der springende Frosch, seit einiger Zeit auch Markenzeichen von Proludic.“Gefördert wurde das Bürgerpark-Projekt durch LEADER-Mittel in Höhe von 250.000 Euro aus EU-Mitteln und Mitteln des Landes NRW. Regierungsvizepräsidentin Anke Recklies persönlich hatte den Bescheid über die höchstmögliche LEADER-Förderung am 13. November 2018 ins Lagenser Rathaus gebracht.

Ermutigendes Signal
Bei der Bürgerpark-Eröffnung überreichte Susanne Weishaupt vom Regionalmanagement 3L-in-Lippe Bürgermeis­ter Kalkreuter ein Schild, das auch in Zukunft an den Einweihungstag und die LEADER-Förderung erinnern wird. Als am 5. Juli 2018 die Lokale Aktionsgruppe der LEADER-Region 3L-in-Lippe (Lage, Lemgo, Leopoldshöhe) einen zustimmenden Beschluss für das Projekt gefasst habe, so Frau Weishaupt, hätte niemand ahnen können, in welcher besonderen Zeit der Bürgerpark einmal eröffnet werde. Dass die Eröffnung gerade jetzt geschehe, könne auch als ermutigendes Signal an alle Bürgerinnen und Bürger verstanden werden.