„Anpassung, Ausgrenzung, Instrumentalisierung. Fußball in der NS-Zeit“
Realschule Lage zeigt Leihausstellung des Kreismuseums Wewelsburg
Lage. Am Freitag, dem 16. Februar, haben die Freiligrathschule - Realschule der Stadt Lage und der Bürgermeister der Stadt Lage, Herrn Matthias Kalkreuter, gemeinsam die Leihausstellung des Kreismuseums Wewelsburg eröffnet. Sie kann noch bis Dienstag, dem 5. März, besucht werden.
Die von Friedhelm Schäffer entwickelte Leihausstellung „Anpassung, Ausgrenzung,
Instrumentalisierung. Fußball in der NS-Zeit“ wurde im vergangenen Herbst zunächst in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg (Kreis Paderborn) gezeigt. Sie gibt auf insgesamt 18 Roll-Ups Einblicke in die Geschichte von elf populären deutschen Fußballclubs während der Zeit von 1933 bis 1945, darunter auch die beiden OWL-Clubs DSC Arminia Bielefeld und SC 07 Paderborn.
Sportler aus den Vereinen des Deutschen Fußball-Bundes sowie die Entwicklung des
jüdischen Fußballsports in Ostwestfalen-Lippe.
Geschichtslehrer Jannik Dahms ist es gelungen, die Leihausstellung an die Lagenser Realschule zu holen, wo sie ab Montag, dem 19. Februar, bis Dienstag, dem 5. März, im Bereich der Verwaltung besucht werden kann.
Anlässlich der offiziellen Eröffnung der Ausstellung am Freitagvormittag (16.02.2024) betonte Herr Dahms in seiner kurzen thematischen Einführung: „Für uns als Realschule Lage ist es besonders wichtig, dass gerade auch die großen Vereine, wie beispielsweise unser Kooperationspartner DSC Arminia Bielefeld, nicht nachlassen, ihre Historie aufzuarbeiten und sich den schrecklichen und menschenunwürdigen Zuständen und Verhaltensweisen während der Zeit des Nationalsozialismus zu stellen und diese nicht einfach totzuschweigen. Die Vereine, der Fußball als Volkssport insgesamt, müssen sich gerade jetzt, in diesen unruhigen Zeiten, ihrer eigenen Verantwortung bewusst sein! Getreu dem Motto: Gegen das Vergessen! Und: Nie wieder!“
Rechtsextremismus und Antisemitismus – v. a. seit dem Angriff der Hamas auf Israel –
vermehrt um sich greifen, müssen wir auf verschiedenen Ebenen unsere Schülerinnen
und Schüler für dieses wichtige Thema sensibilisieren. Das beliebte Thema Fußball bietet
da eine gute Möglichkeit, hier einen anderen Zugang zu ermöglichen, als es der
Geschichts- und Politikunterricht leisten kann.“ Franke, der selbst Geschichtslehrer ist, fügte noch hinzu: „Gerade als Mitglied im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist es uns ein Anliegen, immer wieder aktiv gegen Ausgrenzung und Rassismus einzutreten.“
Ausstellungseröffnung zu kommen, konnte dieses nur unterstreichen. Kalkreuter betonte:
„Ich bin froh und stolz, dass es der Freiligrath-Realschule gelungen ist, diese interessante
Ausstellung nach Lage zu holen. Gerade als eine Stadt des Sports ist es uns ein
Herzensanliegen, dass in den Sportvereinen unserer Stadt über sprachliche, religiöse und
kulturelle Unterschiede hinweg ein Miteinander herrscht, in dem Ausgrenzung und
Rassismus keinen Platz haben.“ „Die Ausstellung“, so Kalkreuter weiter, „macht aber am
Beispiel der Nationalsozialisten deutlich, wie schnell auch der Sport für andere Zwecke
missbraucht werden kann.“Als Vertreter der Schülerschaft nahmen Schülersprecher Rojhat Ay sowie die Mitglieder des
SV-Teams unter der Leitung von Lehrer Zafer Caliskan an der Ausstellungseröffnung teil. Bereits kurz nach der offiziellen Eröffnung besuchte die erste Klasse die informative Ausstellung und die Schülerinnen und Schüler stellten sich gegenseitig verschiedene Vereine aus Westfalen, darunter Bundesligist Borussia Dortmund und der mehrfache Deutsche Fußball-Meister FC Schalke 04, und deren Entwicklung in der Zeit des Nationalsozialismus vor.