Zukunft des Bauens und Arbeitswelt

Medienkunstfestival „Futur 21“ bringt digitale Kunst ins Ziegeleimuseum Lage

Lage.
Mit Zukunftsfragen an historischen Stätten industrieller Arbeit beschäftigt sich das Medienkunstfestival „Futur 21 - kunst industrie kultur“ der beiden Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) in 16 Industriemuseen in NRW. Mit dabei ist auch das LWL-In­dus­triemuseum Ziegelei Lage. Von Samstag bis Samstag (5. bis 12. März) geht es dort in zwei künstlerischen Arbeiten um die Zukunft des Bauens und der Arbeit. Eine Arbeit bleibt dem Museum dauerhaft erhalten, eine zweite ist während der Festivalwoche zu sehen. Am Eröffnungstag ist das Museum geöffnet von 10 bis 22 Uhr, an den folgenden Tagen - auch am Montag (7. März) - von 10 bis 21 Uhr. Der Eintritt ins Museum und zu den Begleitveranstaltungen ist frei.

Perpetuum Mobile
Studierende des Studiengangs Gestaltung / DMX (Digital Media & Experiment) der Fachhochschule Bielefeld entwickelten für das Festival als temporäre Arbeit einen interaktiven und medial inszenierten Parcours durch die Ziegelei.
Er thematisiert die Relevanz und Wirksamkeit menschlicher Arbeitskraft.
Ergebnis ist ein „Perpetuum Mobile“, auf dessen Aktivität die Besucher Einfluss nehmen können.
Der Parcours erstreckt sich vom Ausstellungsraum über das Außengelände und wirft Fragen zu den komplexen Zusammenhängen der Arbeitswelt von morgen auf. Es geht dabei um neue Herausforderungen für Mensch und Maschine und um Visionen sozial und ökonomisch nachhaltiger Arbeit. So entsteht in der his­torischen Ziegelei ein künstlerisches Sinnbild für die Arbeitsprozesse der Zukunft. Aufgrund der erforderlichen Dunkelheit ist das „Perpetuum Mobile“ täglich ab 18 Uhr zu sehen.


AR-Parcours
Werden die Menschen Häuser bald aus Pilzen züchten? Können aus Popcorn Wände entstehen? Werden Ziegelsteine das Klima retten? Auf der Suche nach Antworten lädt ein „Augmented Reality-Parcours“ (= computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung) die Besucher dazu ein, das Museumsgelände virtuell wie analog zu erkunden und über die Zukunft des Bauens nachzudenken. Bei der permanenten Arbeit geht es um Nachhaltigkeit beim Bauen, um Urban Mining (deutsch: „Bergbau in der Stadt“). Es bedeutet, dass dort Rohstoffe gesichert und geborgen werden, wo sie bisher vor allem im Müll landen. Es geht um Recycling und um außergewöhnliche Baustoffe aus Pilzen und Popcorn.

Hören und sehen
Eingebettet in ein fiktionales Hörstück der Dramaturgin Anita Augustin und unterstützt von virtuellen 3D-Grafiken des Designers Tobias Raschbacher streifen Besucher in sogenannten „Playspaces“ über das Gelände, sammeln virtuelle Objekte, lösen Aufgaben und erleben die Ziegelei aus neuer Perspektive. Angelehnt an die Themen des Museums schuf der Aachener Künstler Tim Berresheim Augmented-Reality-Skulpturen, die auf dem Handy oder Tablet die virtuelle und reale Welt miteinander verbinden. Das Spiel kann täglich während der Öffnungszeiten des Museums gespielt werden.

Eröffnung am 5. März
LWL-Direktor Matthias Löb eröffnet die Festivalwoche in Lage am Samstag (5. März) um 17.30 Uhr. Anschließend gibt Nada Schroer, Kuratorin Futur 21, eine Einführung in das Gesamtfestival. Das Projekt in Lage stellen Prof. Claudia Rohrmoser und Prof. Florian Kühnle von der FH Bielefeld sowie der Künstler Tim Berresheim im Gespräch vor. Im Vorfeld findet für interessierte Gäste um 16.30 Uhr ein erster Rundgang durch den AR-Parcours statt.