Einladend: Drei Tage Martini-Markt

Traditionelle Innenstadt-Kirmes als Lichtblick „in der bleiernen Zeit“

Lage.
Der Sonntag des Martini-Marktes ist für den innerstädtischen Einzelhandel zu einem herausragenden und möglicherweise zum wichtigsten verkaufsoffenem Sonntag des Jahres geworden. Paradoxerweise konnte man dies im vergangenen Jahr feststellen, als der verkaufsoffene Martini-Sonntag samt City-Kirmes pandemiebedingt ausfiel: Das innerstädtische Herbstvergnügen fehlte spürbar und stattdessen schien es (wie es der Dichter Friedrich Hölderlin 1801 formulierte), dass „Gäng‘ und die Gassen schlummern“ wie „in der bleiernen Zeit“.
Am jüngsten Wochenende, 22. bis 24. Oktober 2021, feierte der Martini-Markt dann eine überragende Rückkehr und unterstrich damit, dass diese Innenstadt-Kirmes für das Stadtzentrum und damit auch für den innerstädtischen Einzelhandel ein Gewinn ist, und zwar insbesondere wegen des verkaufsoffenen Sonntags.
Der diesjährige Martini-Markt bescherte der Innenstadt nach einem noch durchwachsenen Freitag dann doch zwei Tage unbeschwerten Kirmestrubel mit vielen Besuchern am Samstag sowie am Sonntag, wobei der Sonntag mit makellosem Sonnenschein dem Innenstadtfest die Krone aufsetzte. Damit knüpfte die City-Kirmes an ihre früheren Glanzzeiten vor Corona an. Markt-Organisator und Schausteller Adolf Steuer sprach sogar von einem der besten Martini-Märkte der vergangenen zehn Jahre.
Auch der Marktplatz als zentraler Ort der Kirmes hat „zu alter Stärke“ zurückgefunden. Der Autoscooter war nach seiner Rückkehr vom Parkplatz am Lagenser Forum im Jahr 2019 erneut auf dem Marktplatz aufgebaut worden. Dieses lebhafte Kirmeszentrum strahlte auch auf die Berg- und die Lange Straße aus: Hier hatten weitere Schausteller und Händler ihre Fahrgeschäfte und Stände aufgebaut und sorgten zusammen mit den dort ansässigen Geschäften für reges Treiben in den Straßen.
Der Martini-Freitag wurde insbesondere von den Kindern und Jugendlichen angenommen, schließlich kamen sie beim Familientag dank ver­güns­tigter Preise auf ihre Kosten: Alle Karussells fuhren für 2 Euro.
Besonders stark besucht von den drei Tagen war natürlich der verkaufsoffene Sonntag. Die Besucher bummelten in der Bergstraße und der Langen Straße. Der 24. Oktober spendierte den Kirmesbesuchern einen wirklich Goldenen Ok­tober. Am Nachmittag machte der Sonntag seinem Namen alle Ehre. Von daher gab es für die Geschäftsleute und die Gastronomen, die ihre Läden und Einkehrmöglichkeiten geöffnet hatten, keinen Grund zu hadern. Aktuelle Herbst- und Wintermode sowohl im Schuh- wie im Textileinzelhandel verkaufte sich gut. Die Außenterrassen der Gaststätten waren bestens besucht.